Luigi Rodolfo Boccherini (1743–1805) stand seit 1770 in den Diensten von Luis Antonio Jaime de Borbón y Farnesio (1727–1785), dem sechsten und jüngsten Sohn von König Philipp V. (1683–1746). Unter der großen Anzahl an Werken, die er für Don Luis bis zu dessen Tod schuf, befinden sich auch seine 1773 komponierten sechs zweisätzigen Flötenquintette Opus 17, welche im 1969 vom Musikwissenschaftler Yves Gérard (geb. 1932) erstellten Werkverzeichnis unter G 419–424 verzeichnet sind und ca. 1775 erstmals in Paris bei Le Chevardière noch unter Opus 21 veröffentlicht wurden. Wie auf dem Titelblatt – nicht nur – dieser Sei Quintetti vermerkt war Boccherini Di Lucca; Virtuoso di Camera e Compositor di musica di S. A. R. Don Luigi Infante di Spagnia. also nicht nur als Komponist, sondern auch als Kammervirtuose für Seine Königliche Hoheit (spanisch: Su Alteza Real), den kunstsinnigen spanischen Infanten tätig. Das in diesem Konzert erklingende Quintett für Flöte, zwei Violinen, Viola und Violoncello in Es-Dur G 424 ist, wie die anderen Werke dieses Opus, zweisätzig angelegt und gehört damit zu den von Boccherini so bezeichneten »opere piccole«.
(2020)