Karl Kolbinger (1921–2018) war von 1947–1950 Solofagottist der Münchner Philharmoniker und in gleicher Position von 1951–1984 Mitglied des Symphonieorchesters des Bayerischen Rundfunks. Des Weiteren hatte er von 1977 bis 1994 eine Professur für Fagott an der Hochschule für Musik und Theater München, welcher er auch als Ehrenmitglied angehörte, inne. Der Kammermusiker und Solist trat auch als Komponist zahlreicher vorwiegend für Holzbläser geschriebener Kompositionen in Erscheinung. Geprägt sind seine musikantischen und bislang humorvollen Werke vor allem durch das charakteristisch farbige Zusammenspiel rhythmischer, harmonischer und melodischer Elemente.
Seine gut zehnminütige Komposition Romanze und Rondino entstand bereits im Jahre 1948 zunächst für drei Fagotte und wurde 1990 in einer Überarbeitung um ein Contrafagott ad libitum ergänzt. Als alternative Besetzung sind »wahlweise Heckelphon oder Horn in F, 2 Fagotte und Contrafagott« möglich. Im Einleitungstext der Notenausgabe von 1994 des Münchner »k.o.m. bühnen- und musikverlages«, welcher nach eigenen Angaben bisher fast das komplette Œvre Kolbingers verlegt hat, heißt es über die Komposition: »Das zweisätzige Werk ist ganz im klassischen Stil gehalten und von leichtem bis mittelschwerem Schwierigkeitsgrad. Der erste Satz – Andante – geht mit feierlichem Duktus einher und wir[d] durch ein heiteres übermütiges Allegro abgelöst«.
(2019)