Felix Mendelssohn Bartholdy schrieb sein Konzertstück Nr. 1 in f-moll op. 113 für Klarinette, Bassetthorn und Klavier für Heinrich Joseph Baermann (1784–1847) und seinen Sohn Carl Ludwig Wilhelm Baermann (1811–1885), welcher wie sein Vater Klarinettist, aber darüber hinaus auch Bassetthornvirtuose war. Um die Entstehung dieses Werkes rankt sich folgende Anekdote:
Heinrich und Carl Baermann besuchten am 30. Dezember 1832 Mendelssohn in Berlin und sollten, während Mendelssohn eine schon lange versprochene Komposition für Heinrich Baermann schrieb, in der Küche ein Gericht mit Dampfnudeln und Rahmstrudel zubereiten, welches Mendelssohn bei einem Besuch in München bei Baermann schätzen und lieben gelernt hatte. Während Carl nun in der herrschaftlichen Küche diesen Gaumenschmaus zubereitete, entstand in der selben Zeit, quasi als Gegenleistung und Einlösung eines seitens Mendelssohns schon länger zurückliegenden Versprechens einer Komposition für Heinrich Baermann, das Konzertstück Nr. 1 in f-moll op. 113 mit dem humorvollen Titel Die Schlacht bei Prag! Ein großes Duett für Dampfnudel und Rahmstrudel, Klarinette und Bassetthorn, komponiert und demütig dediziert An Bärmann sen., und Bärmann jun., von Ihrem ganz ergebenen Felix Mendelssohn-Bartholdy.
Noch am Abend des selben Tages wurde das Stück geprobt. Der Erfolg und die Freude über diese ungewöhnliche Aktion wiederholten die drei ein paar Tage später noch einmal und es entstand so das Konzertstück Nr. 2 op. 114 in d-Moll für Klarinette, Bassetthorn und Klavier. Beide Werke wurden später mit einer Orchesterbegleitung versehen, wobei Mendelssohn die für das erste Konzertstück schrieb und Carl Baermann die für das zweite Konzertstück.
(2014/2019)